Musterfestellungsklage, Entkrimalisierung von Canabis und getrennte Fraktionssitzungen von CSU und CDU. Mit all diesen spannenden Themen hatte ich es in der Woche meines Bundestagsshadowing zu tun. Die GRÜNE JUGEND Bayern hat dieses Jahr für neun Mitglieder ein solches Shadowing ermöglicht, das bedeutete für uns, dass wir Bundestagsabgeordnete auf Schritt und Tritt begleiten konnten. Ich hatte die Möglichkeit Dr. Manuela Rottmann im Petitionsausschuss und im Ausschuss für Recht und Verbraucher*innenschutz zu begleiten. Für mich war es super interessant den Ablauf im Bundestag, vor allem nach meiner Teilnahme am Planspiel im Bundestag, noch näher kennen zu lernen.
Nachdem wir am Montag eine kleine Führung durch den Bundestag und dessen Liegenschaften, wie das Jakob-Kaiser-Haus, das Paul-Löbe-Haus des Reichstags und das Marie-Elisabeth-Lübners-Haus sind Manuela und ich direkt zum Petitionsausschuss gegangen. Dort hat der Vorsitzender des Hanfverbandes erneut Argumente für die Entkriminalisierung vorgetragen.
In den folgenden Tagen wurde im Ausschuss für Verbraucher*innenschutz hauptsächlich die Musterfeststellungklage behandelt. Nach einem Austausch mit Expert*innen, die eine deutliche Überarbeitung des Gesetzestextes forderten, ging es im Ausschuss weiter zur Abstimmung über. In der Zwischenzeit wurden wir weiterhin von Simon vom Öffentlichkeitsarbeits-Team besucht. Er besprach mit uns die Details für ein Video, das wir anlässlich der falschen Behauptungen von Justizministerin Barley zur Musterfeststellungsklage produzieren.
Nachdem die Musterfeststellungsklage für die Koalitionspartner in trockenen Tüchern war, rückte für mich der Plenarbesuch immer näher. An diesem Tag wurde am Vormittag beschlossen, dass eine getrennte Fraktionssitzung der CSU/ CDU Fraktion tagt. Gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen von Manuela fieberten wir zusammen, was nun passieren würde. Während meines Plenarbesuches hoffte ich insgeheim darauf, dass Angela Merkel kommt und die Vertrauensfrage stellt oder ein Misstrauensvotum erhoben wird. Wie jede*r weiß, blieb das aus. Ein parlamentarisches Frühstück leitete meinen letzten Tag ein, das von eindrucksvollen Berichten der NGOs „Seeeye“ und „Seewatch“ geprägt war. Besonders viel Eindruck auf mich machte ein Mann, der sich engagiert, da seiner Meinung nach niemand „Verantwortung für die Geflüchteten im Mittelmeer übernommen hat“. Die Art wie er zu uns sprach, rührte mich fast zu Tränen.
Ein gemeinsames Treffen mit den Mitgliedern der Landesgruppenvorsitzende der Fraktion Ekin Deligöz, Dr. Manuela Rottmann, Stefan Schmidt und Dieter Janicek konnten wir uns gemeinsam über die aktuelle Situation, das Verhalten der CSU in Bezug auf die Landtagswahl und den Umgang mit der AFD, austauschen, beendete meinen Aufenthalt im Bundestag. Und so machte ich mich wieder vom aufregenden Berlin in das nicht ganz so grüne Würzburg.